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Daytrader werden

Interview der Woche: Aus dem Leben eines Daytraders

Im Interview der Woche: Jens Hennings, Daytrader & Weltenbummler

Daytrader Interview

Interview der Woche: Aus dem Leben eines Daytraders

Im Interview der Woche: Jens Hennings, Daytrader & Weltenbummler


86% der Kleinanleger verlieren beim Daytrading ihr Geld. Sicherlich haben auch Sie schon einmal diesen Satz gelesen. Doch wer sind diese 14 Prozent, die es dennoch schaffen, im Daytrading ihren Lebensunterhalt zu verdienen? 

Als unabhängiges Forschungsinstitut hat es uns immer interessiert, welche Faktoren eine Gruppe von Personen erfolgreich machen und welche Strategien sie verfolgen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir einen Daytrader gefunden haben, der bereit war, uns in unserem Interview der Woche Einblicke in das Daytrading zu geben und uns Details zu erläutern.


Finanzmarktforschung: Hallo Jens, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für uns genommen haben. Wir kennen uns bereits seit Deiner Zeit in Köln, aber vielleicht kannst du für unsere Leser ein wenig etwas über Dich selbst erzählen und wie Du zum Daytrading gekommen bist?

Jens Hennings: Hallo Florian, klar gerne. Mein Name ist Jens Hennings, Ich bin Anfang 30 und lebe derzeit mit meiner Frau in Dubai. Ursprünglich komme ich aber, wie du schön erwähnt hattest aus dem Rheinland, genauer gesagt aus dem schönen Köln. 

Finanzmarktforschung: Vielleicht die erste und wichtigste Frage vorweg: Wie bist Du eigentlich zum Daytrading gekommen?

Jens Hennings: Na ja, ich war schon immer irgendwie fasziniert von den Finanzmärkten und wie sie funktionieren. Aber als ich noch in der Schule war, hatte ich keine Ahnung, wie ich da jemals rein kommen sollte. Ich komme aus einer einfachen Arbeiterfamilie und hatte nicht gerade die Kontakte und das Geld, um mich im Finanzsektor zu etablieren.

Deshalb habe ich mich erstmal auf mein Studium an der Uni Köln konzentriert und bin danach bei einer Bank gelandet. Das war zwar auch schon ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber ich wollte eben noch mehr. Irgendwann habe ich mich dann entschlossen, meine ersten ersparten Euros in eigene Trading-Ideen und Strategien umzusetzen und mich ans Daytrading gewagt. 

Finanzmarktforschung: Hat Dir das Wissen aus Deiner Zeit bei der Bank geholfen, als Daytrader erfolgreich zu sein?

Ich denke, meine Erfahrungen im Banking haben mir dabei geholfen, eine solide Grundlage zu entwickeln und mein Wissen über die Finanzmärkte zu vertiefen. Aber letztendlich war es auch einfach mein Ehrgeiz und meine Leidenschaft, die mich zum Daytrading gebracht haben.

Finanzmarktforschung: Kommen wir ans eingemachte: Was benötigt man als Daytrader?

Jens Hennings: Als Daytrader braucht man zuerst einmal eine solide Grundausstattung. Das bedeutet eine stabile Internetverbindung und einen Laptop oder Computer. Meine ersten Trades habe ich auf einem Medion Laptop von Aldi getätigt. 

Dann ist es wichtig, dass man sich für einen kostenlosen Online Broker entscheidet, der auch eine Demokonto-Funktion hat (z. B. Etoro oder Flatex), um seine Strategien risikofrei zu testen. 

Auch wenn es mittlerweile dutzende Broker gibt, sollte man immer einen kostenlosen nehmen, da man als Trader auch mal schnell bis zu 50 Trades am Tag machen kann. Das geht dann irgendwann ins Geld.

In Bezug auf Strategien gibt es viele Möglichkeiten, aber ich persönlich arbeite viel mit technischen Indikatoren wie zum Beispiel dem Moving Average, dem Relative Strength Index (RSI) oder dem MACD. Das sind alles Werkzeuge, die einem helfen können, Markt-Trends und Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren.

Aber das allerwichtigste beim Daytrading ist das richtige Mindset. Man muss akzeptieren, dass man auch Verluste machen wird und sich nicht von seinen Emotionen leiten lassen. Man muss seine Trades sorgfältig planen und sich an seine Strategie halten. Nur so kann man langfristig erfolgreich sein.

Finanzmarktforschung: Und könntest Du uns eine Deiner bevorzugten Analyse Strategien näher erläutern?

Jens Hennings: Eine meiner bevorzugten Strategien ist die Verwendung von Bollinger Bands. Bollinger Bands sind eine Art Indikator, der auf Basis der Volatilität eines Wertpapiers berechnet wird. Der Indikator besteht aus drei Linien, die um den Preisverlauf des Wertpapiers herum platziert sind. Die mittlere Linie ist in der Regel ein gleitender Durchschnitt, während die beiden äußeren Linien die Standardabweichungen des Wertpapiers repräsentieren.

Das allerwichtigste beim Daytrading ist das richtige Mindset. Man muss akzeptieren, dass man auch Verluste machen wird

Jens Hennings, Daytrader

Finanzmarktforschung: Und wie verwendest Du diese Strategie im Trading?

Jens Hennings: Ich nutze die Bollinger Bands in Kombination mit anderen Indikatoren wie dem RSI oder dem MACD, um eine Entscheidung zu treffen, ob ich eine Position eingehen oder schließen soll. Wenn das Wertpapier über die obere Bollinger Band-Linie hinausgeht, deutet dies auf eine Überkauft-Situation hin und ich erwäge, eine Short-Position einzugehen. 

Umgekehrt, wenn das Wertpapier unter die untere Bollinger Band-Linie fällt, deutet dies auf eine Überverkauft-Situation hin und ich erwäge, eine Long-Position einzugehen.

Ich nutze auch die Bollinger Bands, um das Potenzial einer bevorstehenden Trendumkehr zu identifizieren. Wenn das Wertpapier die Bollinger Bands durchbricht und sich dann wieder in Richtung der Mittellinie bewegt, deutet dies auf eine mögliche Trendumkehr hin.

Finanzmarktforschung: Das klingt sehr interessant. Hast Du noch andere Strategien, die Du regelmäßig verwendest und mit uns teilen kannst?

Jens Hennings: Ja, ich nutze auch Moving Averages und Fibonacci-Retracements. Moving Averages sind ein wichtiger Indikator, um den allgemeinen Trend eines Wertpapiers zu identifizieren, während Fibonacci-Retracements helfen können, potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren.

Aber insgesamt ist es wichtig zu betonen, dass keine Strategie 100% erfolgreich ist. Es erfordert viel Übung und Erfahrung, um zu lernen, wie man Indikatoren und Strategien effektiv einsetzt.

Finanzmarktforschung: Das klingt alles sehr logisch und systematisch. Aber wenn jeder diese Strategien nutzen kann, wieso verlieren so viele Leute ihr Geld im Daytrading?

Jens Hennings: Das liegt vor allem daran, dass die Umsetzung der Strategie oft schwieriger ist als gedacht. Sehr viele angehende Trader haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten und halten nicht konsequent an ihrer Strategie fest. Sie lassen sich von ihren Emotionen und impulsiven Handlungen leiten und das führt oft zu Totalverlusten. Wer es allerdings schafft, sich völlig emotionslos an die Märkte zu wagen, der macht schon einmal 90 % mehr richtig, als die meisten anderen angehenden Trader.

Außerdem fehlt es vielen Anfängern an Erfahrung und einem soliden Verständnis der Märkte. Sie neigen dazu, sich auf zu viele unterschiedliche Handelsinstrumente zu konzentrieren und verlieren den Überblick. Ich würde daher jedem empfehlen, erst einmal mit einem Demokonto erste Erfahrungen zu sammeln und sich wirklich ausführlich in die technische Analyse der Finanzmärkte einzulesen.

Finanzmarktforschung: Vielen Dank Jens! Ich kenne Dich ja schon länger und weiß, wie ungern du Interviews führst. Daher danke ich Dir umso mehr, dass Du Dir für uns Zeit genommen hast.

Jens Hennings: Gerne.

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Dieses Interview stellt keine Anlageberatung dar. Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken und sollen keinesfalls als Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten oder -dienstleistungen interpretiert werden. Das Investieren in Finanzprodukte ist immer mit Risiken verbunden und kann zu Verlusten führen.