5 Online Broker im Vergleich
Das Wichtigste in Kürze
- Um Aktien oder Fonds (wie ETFs) zu besitzen, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Die meisten Banken bieten solche Depots an und es ist einfach, eines online zu eröffnen.
- Ein gutes Depot sollte auch Sparpläne anbieten, mit denen Du regelmäßig Geld für Deine Anlagen einzahlen kannst.
- Online-Broker und Direktbanken sind in der Regel besonders günstig.
Um Geld in Fonds oder Aktien anzulegen, benötigt man ein Wertpapierdepot. In einem solchen Depot werden Wertpapiere aufbewahrt und verwaltet. Die Bedienung eines Wertpapierdepots ist in der Regel ähnlich wie beim Online-Banking. Es gibt viele Anbieter von Depots, die sich jedoch in Bezug auf Kosten und Service unterscheiden.
Unser Broker-Vergleich stellt 5 Online Broker vor, die für Anfänger geeignet sind und hilft dabei, das passende Depot zu finden.
Welche Depots empfiehlt Finanzmarktforschung?
Finanzmarktforschung hat im Dezember 2022 eine genauere Überprüfung der Kosten und Leistungen von 20 Wertpapierdepots durchgeführt und empfiehlt fünf davon. Bei allen empfohlenen Depots können ETF-Anteile zu einem individuellen Zeitpunkt gekauft werden (Einzelanlage) oder alternativ regelmäßig mit einem automatischen Sparplan bespart werden.
Außerdem berechnen die von Finanzmarktforschung empfohlenen Depots keine laufende Gebühr für die Verwahrung von Wertpapieren. Dies gilt bei Comdirect nur bei Einrichtung eines Sparplans und bei Flatex nur bei Vorliegen von ETFs oder anderen Fonds, jedoch nicht bei Einzelaktien.
Finanzen.net Zero
Finanzen.net Zero ist ein Angebot des Börsenportals Finanzen.net und bietet Kunden eine gebührenfreie Ausführung von Sparplänen an. Einzelkäufe von ETFs oder Aktien werden bei Ordersummen von über 500 Euro ebenfalls ohne Gebühren ausgeführt. Bei geringeren Ordersummen wird eine Pauschalgebühr von 1 Euro berechnet. Der Handelsplatz für das Angebot ist Gettex und derzeit sind rund 550 ETFs als Sparplan verfügbar.
Scalable Capital
Scalable Capital bietet im Depotmodell Free Broker gebührenfreie Ausführung von Sparplänen und rund 1.900 besparbare ETFs zur Auswahl. Einzelkäufe abseits von Sparplänen kosten im Free Broker-Modell pauschal 0,99 Euro, wenn sie über den Handelsplatz Gettex abgewickelt werden. Rund 750 ETFs, die als „Prime ETFs“ vergünstigt angeboten werden, sind auch für kostenfreien Einzelkauf und -verkauf verfügbar, bei Anlagesummen unterhalb von 250 Euro fällt jedoch eine Gebühr von 0,99 Euro an.
Alternativ steht das Depotmodell Prime Broker zur Verfügung, bei dem alle Orders und Sparpläne ohne Kaufgebühren ausgeführt werden, jedoch Kosten für die Depotführung anfallen (4,99 Euro pro Monat bei monatlicher Zahlung, 2,99 Euro pro Monat bei jährlicher Zahlung). Einzelorders müssen mindestens 250 Euro umfassen, um gebührenfrei zu sein, oder einen der vergünstigten Prime-ETFs betreffen. Die Empfehlung von Finanztip bezieht sich nur auf das Free Broker-Modell.
Trade Republic
Trade Republic bietet neben der Smartphone-App auch eine Browser-Oberfläche zum Handeln an. Allerdings ist ein Smartphone Voraussetzung für die Nutzung des Angebots. Sparpläne werden grundsätzlich ohne Kaufgebühren ausgeführt und Trade Republic bietet mit rund 2.200 Titeln eine große Auswahl an besparbaren ETFs. Einzelorders werden pauschal für 1 Euro Gebühr ausgeführt und die Transaktionen werden über den Handelsplatz Lang & Schwarz durchgeführt.
Flatex
Bei Flatex werden Sparpläne ohne Kaufgebühren ausgeführt. Einzelkäufe von ETFs kosten im Direkthandel mit der Fondsgesellschaft pauschal 5,90 Euro. Es ist auch möglich, ETFs über eine Börse zu kaufen, wobei dann zusätzlich die Gebühren der Börse hinzukommen (z.B. 2 Euro bei Tradegate).
Wenn ausschließlich ETFs (oder andere Fonds) im Depot vorhanden sind, fällt bei Flatex keine laufende Depotgebühr an. Sollten auch Einzelaktien im Depot sein, gilt für deren Marktwert eine Depotführungsgebühr von 0,1% pro Jahr. Seit August 2022 berechnet Flatex für Guthaben auf dem Verrechnungskonto keinen Negativzins mehr.
Vier Direktbanken mit umfangreichen Angeboten und höheren Gebühren als Online-Broker“
Neben besonders günstigen Depots gibt es auch weitere Anbieter, die für Anleger infrage kommen können und bei denen zwar an einigen Stellen höhere Gebühren als bei Online-Brokern berechnet werden, die dafür aber zusätzliche Extras bieten. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeit, neben dem Depot auch ein normales Girokonto zu führen oder ein Kinderdepot einzurichten.
ING
Die ING führt alle ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühren aus und ist somit für Sparplan-Fans, die eine Direktbank bevorzugen, eine sehr attraktive Wahl. Einzelkäufe von ETFs außerhalb von Sparplänen kosten bei der ING im Direkthandel 0,25% des Anlagebetrags, mindestens rund 5 Euro. An Börsenplätzen wie Xetra fallen zusätzliche Gebühren an (ab 1,90 Euro).
DKB
Die DKB berechnet pauschale Gebühren für ETF-Sparpläne und Einmalkäufe. Pro Sparplanrate zahlt man 1,50 Euro Kaufgebühr. Wer höhere Sparraten wählt, profitiert also von vergleichsweise geringen Kosten. Eine Reihe von ETFs können im Rahmen einer Aktion für 0,49 Euro pro Ausführung bespart werden. Legt man bis zu 10.000 Euro auf einmal an, beträgt die Gebühr pauschal 10 Euro. Für Einmalkäufe über 10.000 Euro fallen pauschal 25 Euro an. Bei anderen Börsenplätzen als der Tradegate Exchange fallen zusätzliche Gebühren an.
Consorsbank
Die Consorsbank berechnet pro Sparplanrate eine Kaufgebühr von 1,5%. Sie hat auch Aktions-ETFs im Angebot, bei denen keine Gebühren anfallen. Für Einmalanlagen im Direkthandel oder über die Tradegate Exchange fallen Gebühren von 0,25% des Ordervolumens an, allerdings mindestens rund 10 Euro und maximal 69 Euro. Bei anderen Börsenplätzen fallen zusätzliche Gebühren an.
Comdirect
Bei der Comdirect kosten Sparplanraten 1,5% Gebühren, es sei denn es handelt sich um einen Aktions-ETF. Eine Einmalanlage im Direkthandel kostet 0,25% des Ordervolumens, mindestens rund 10 Euro und maximal 60 Euro. Beim Handel über Börsenplätze fallen zusätzliche Gebühren an.
Für das Comdirect-Depot fallen ab dem 4. Jahr Nutzungsgebühren an (1,95 Euro pro Monat). Diese können vermieden werden, indem man entweder einen Sparplan einrichtet oder zwei Einzelkäufe oder -verkäufe pro Quartal tätigt. Auch das Vorhandensein eines Girokontos bei der Comdirect führt zum Wegfall der laufenden Depotgebühren. Es empfiehlt sich jedoch, auch in diesem Fall zu prüfen, ob Gebühren für das Girokonto entstehen.
Vergleich der Direktbanken: Günstige ETF-Einzelorders und Sparpläne
Eine Einzelorder über 2.000 Euro kostet bei allen vier Depots ungefähr die gleichen Gebühren. Bei kleineren Ordergrößen ist die ING günstiger, bei größeren die DKB. Sparpläne sind bei der ING grundsätzlich ohne Kaufgebühren zu erhalten. Bei der DKB sind große Sparplanraten aufgrund der Pauschalgebühr vergleichsweise günstig, während kleine Sparplanraten bei Comdirect und Consorsbank wegen der anteiligen Gebühr günstiger sind.
Wie eröffnest man ein Depot?
Um ein Depot zu eröffnen, müssen zunächst einige Schritte beachtet werden. Zunächst ist es wichtig, einen geeigneten Anbieter auszuwählen. Sollte bereits ein Girokonto bei einer Direktbank vorhanden sein, muss das Depot in der Regel nicht neu freigeschaltet werden und es sind keine weiteren Identitätsnachweise notwendig. Als Neukunde müssen jedoch einige Angaben gemacht werden, darunter Anschrift, Kontoverbindung und Gehalt.
Die EU-Richtlinie Mifid-II verlangt zudem, dass jeder Neukunde seine bisherigen Erfahrungen mit Wertpapieren auf einer Skala einträgt. Sollten später Wertpapiere gekauft werden, die den hinterlegten Kenntnisstand überschreiten, wird die Bank oder der Broker eine Warnung aussprechen.
Zum Schluss, ist es noch notwendig, einen Identitätsnachweis vorzulegen. Dies kann per Videoident-Verfahren oder Postident-Verfahren erfolgen. Nachdem die Unterlagen geprüft und das Depot freigeschaltet wurde, kann es genutzt werden. Die Wartezeit bis zur Freischaltung kann ein bis zwei Wochen betragen. In Ausnahmefällen können die Wartezeiten länger sein.
Wie wechselt man ein Depot?
Wenn man seinen Depotanbieter wechseln möchte, kann man das relativ leicht tun. Zunächst muss man ein neues Depot bei einer anderen Bank oder einem Broker eröffnen. Viele Banken bieten einen Umzugsservice (Depotwechselservice) an, bei dem man ein Formular ausfüllen muss, das die neue Bank ermächtigt, die Wertpapiere des alten Depots zu übertragen. Vor dem Übertrag muss man offene Orders löschen und, falls vorhanden, Bruchstücke verkaufen. Man kann auch nur einzelne Aktien oder Fonds für einen Übertrag auswählen.
Wichtig: Es empfiehlt sich zu prüfen, ob die Wertpapiere beim neuen Depotanbieter handelbar sind, da ansonsten ein Übertrag weder möglich noch sinnvoll wäre. Überträge zu Direktbanken und von bekannten Einzelaktien und großen ETFs sind normalerweise unproblematisch. Sollte es zu Problemen kommen, kann der Kundenservice helfen.
Ein Depotwechsel kann einige Wochen dauern. Während dieser Zeit ist es möglich, dass kein Zugriff auf die Wertpapiere besteht. Es wird daher empfohlen, keine Wertpapiere zu übertragen, die in naher Zukunft verkauft werden sollen.
Die Aufsichtsbehörde Bafin erwartet, dass ein innerdeutscher Depotübertrag „unverzüglich“ bearbeitet wird und nicht länger als drei Wochen dauert. Sollte es in dieser Zeit nicht möglich sein, die Bank, die von Ihnen beauftragt wurde, muss zumindest mitteilen, woran es hakt.
Wie sicher ist ein Depot?
Ein Depot ist ein sicheres Aufbewahrungsort für Wertpapiere. Die Depotbank verwahrt die Wertpapiere lediglich. Eigentümer bleibt der Anleger. Im Falle einer Insolvenz der Depotbank haben die Anleger einen Anspruch auf Rückgabe der Wertpapiere, die nicht Teil der Insolvenzmasse werden. In diesem Fall können die Wertpapiere auf ein anderes Depot übertragen werden.
Das Geld auf dem Verrechnungskonto unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung, normalerweise 100.000 Euro pro Person und Bankverbindung.
Häufige Fragen zu Online Brokern
Die günstigsten Online-Broker für das Jahr 2022 sind Finanzen.net Zero und Justtrade. Beide bieten keine Depot- und Ordergebühren, solange das Mindestordervolumen bei Aktien 500 Euro beträgt oder mehr.
Es gibt mehrere Broker, die es Einsteigern in den Aktien- und ETF-Handel ermöglichen, einfach zu beginnen. Scalable Capital und Justtrade haben sich durch drei wichtige Faktoren ausgezeichnet: einer unkomplizierten Depoteröffnung, niedrigen Gebühren und einer benutzerfreundlichen Benutzeroberfläche.
Neobroker sind günstig, weil sie sich auf bestimmte Handelsbereiche und wenige Handelsplätze konzentrieren und dadurch in der Lage sind, den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu sehr günstigen Preisen anzubieten. Dies ermöglicht ihnen, Kosten zu sparen und diese Ersparnisse an ihre Kunden weiterzugeben. Häufig können sie ihre Dienste sogar kostenlos anbieten.
Es ist schwierig zu sagen, welcher Broker die beste App hat, da es letztendlich auf die persönlichen Bedürfnisse des einzelnen Traders ankommt. Einige der besten Trading-Apps sind die von Finanzen.net Zero, Scalable Capital, Etoro und Trade Republic. Es empfiehlt sich, verschiedene Apps auszuprobieren und diejenige zu wählen, die am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Auch andere Broker können attraktive Angebote haben.
Für Anfänger empfehlen wir den SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF oder den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF. Diese ETFs bieten eine gute Basis für ein Portfolio und decken mit etwa 9.300 bzw. 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern rund 99% des Weltmarktes ab.